Der Glückskäfer Toni und das Sonnenmädchen

Alles wurde verwüstet, Bäume und Äste lagen umgeknickt übereinander., Blitze zuckten und gleich darauf, erschall ein schrecklicher Donnerknall,von dem alle Kreaturen schnellstens Schutz suchen ließen. Es war dunkel und unheimlich, der Regen peitschte auf die trockene Erde, zitternd kauerten die Tiere in ihren Behausungen. Es herrschte reinste Weltuntergangsstimmung.

So schnell wie das Desaster angefangen hatte war es auch wieder zu Ende. Es wurde still, der Regen beruhigte sich, der Donner war nur noch von weiter Ferne zu hören.

Die Sonne wagte sich wieder vor die abziehenden Wolken und blinzelte durch die herabhängenden Äste. Jedes Tier das sich vorher panisch verkroch, suchte nach seinen Freunden und Verwandten.So auch der kleine Marienkäfer.
Vor einer Stunde saß er noch mit seinen Lieben vereint, doch da riss das entsetzliche Unwetter alle auseinander und verwüstete ihre kleine Behausung. Aufgeregt suchte der kleine Käfer jeden Milimeter ab, doch was er da entdecken musste, ließ ihn weinend zusammen brechen. Ein schwerer Ast zerschmetterte seine ganze Familie. Keiner gab mehr ein Lebenszeichen von sich.

Eises Kälte kroch in ihm hoch. Er krabbelt mit letzter Anstrengung auf einen großen Stein und weinte bitterlich. Er merkte nicht, wie ein Sonnenstrahl zart seine Flügelchen wärmte und die Regentropfen auf dem Gestein in den herrlichsten Farben schillerte.

Wie herzzerreißend das kleine Käferchen schluchzte. Wie erbarmungswürdig sein schwarz gepunktetes Körperchen sich schüttelte. Behutsam und sehr zart streichelte der Sonnenstrahl das Gesichtchen des Käfers.
„Kann ich dir helfen?“ ein zartes Stimmchen drang an sein Ohr und ließ ihn aufsehen. Mit dicken aufgequollenen Augen sah er das sonnige Etwas erstaunt an. Warum weinst Du so,wieder fragte der Sonnenstrahl den Käfer.
Ich habe durch das Unwetter auf einen Schlag meine ganze Familie verloren und dicke Tränen rollten über sein schwarzes Gesichtchen.
Voll Mitleid sah das Strahlemädchen den traurigen Gesellen an und reichte ihm ein Blatt in das er kräftig schnäuzte. Das ist ja fürchterlich meinte es.. Und setzte sich zu dem Käfer auf den großen Stein.
Ich werde dich auf jeden Fall heute Nacht nicht alleine lassen. ”Wenn Du willst, dann nehme ich dich gleich mit. Um acht Uhr muss ich mit meinen Geschwistern hinter dem Berg verschwunden sein. Denn da kommt die Nacht und da haben der Mond und die Sterne das Vorrecht auf, dieser Seite der Erde zu scheinen.”
Dem Käferchen war alles egal. So richtig hat er das sowieso nicht mitbekommen wer ihn da mitnehmen will, noch zu sehr ist sein Herz voll von Schmerzen und Trauer.

Setzt dich einfach auf meinen Strahl und ich nehme dich mit auf den hohen Berg. Wie in Trance kroch das traurige Etwas auf den Sonnenstrahl und ließ alles mit sich geschehen.
Er merkte nicht, wie er hochgehoben wurde in die Lüfte, vorbei an den Bäumen, Häusern der Menschen, weiten Seen gerade wegs hoch immer höher auf den mächtigen Felsen. Dort angekommen versammelten sich noch viele lustige Sonnenstrahlen und erzählten ihre Erlebnisse des Tages. Kurz vor acht Uhr bündelten sie sich zu einem breiten Strahl und Mutter Sonne zog ihren roten weiten Mantel an und breitete ihr letztes Licht über die Berge und das weite Land. Mit diesem Zeremoniell verabschiedeten sich die Strahlen am liebstenm um für den nächsten Tag einen sonnigen Morgen an zu künden.



Was das Käferchen noch alles erlebt, könnt Ihr im Buch weiterlesen.


 

Hermann und Hermine
Die Regenbogenelfe