Die Regenbogenelfe

Immer wenn es Marlen schlecht ging , lief sie zu ihrer Lieblingswiese um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Oft war ihr Herz so schwer und bittere Tränen liefen über ihre Wangen. Es gab dort eine kleine verwitterte Bank die kaum einer bemerkte weil sie zwischen wilden Holunderbüschen stand und dort richtete sie ihren Blick zum Himmel. Ach seufzte sie, lieber Gott, wie soll ich denn das alles noch zu Hause schaffen. Mein kleiner Bruder ist krank, die Eltern tot und mein Verdienst reicht kaum aus für die Miete , auch lassen meine Kräfte immer mehr nach? So war es fast jeden Tag, daß das Mädchen ihre Sorgen dem Himmel anvertraute. Auch wenn nicht gleich eine Lösung eintrat, ging Marlene dann doch immer gestärkt und hoffnungsvoll wieder nach Hause. Einmal saß sie da, mit angezogenen Beinen und träumte vor sich hin, lauschte den Vögeln und sah die Schmetterlinge und Bienchen zu wie sie munter von einer Blüte zur anderen flogen. Doch plötzlich verfinsterte sich der Himmel und es fing heftig zu regnen an. Marlen suchte unter den Holunderbüschen Schutz. Es ging nicht lange, da blitze schon wieder die Sonne hinter den Wolken hervor. Da sah sie am Himmel einen wunderschön leuchtenden Regenbogen. Ergriffen sah sie dem Schauspiel zu und eine freudige Wärme ergriff ihr Herz. Doch was war das, sie traute ihren Augen kaum. Schnell blinzelte sie in die schillernden Farben hinein und doch, das was sie sah , schien Wirklichkeit zu sein. Ein kleines buntes Etwas rutschte lachend den Regenbogen hinunter und landete direkt vor ihre Füße. Das kleine geflügelte Ding war nicht größer als eine Kinderhand. Freudig sprach Marlene das zierliche Geschöpfchen an. Ja Hallo, was bist Du denn für ein Wesen? Noch nie habe ich so was Ähnliches gesehen? Kaum hörbar sprach die kleine Elfe zu ihr:“ Ich wohne auf dem Regenbogen und habe dich schon oft beobachtet da merkte ich , daß es dir nicht gut geht, deshalb dachte ich mir, ich könnte dich ein wenig aufheitern“. Das ist lieb von dir, was schlägst du denn vor? meinte Marlene erfreut. Nun, ich könnte dir Geschichten erzählen über unser Volkchen, oder wir können fangen spielen auf der Wiese. Ich könnte dir Verstecke zeigen, die noch kein anderer Mensch bis her entdeckt hat. Auch würde ich dir gerne mal mein Zuhause zeigen , das ist zwar sehr weit weg von hier aber dafür wunderschön. Mit leuchtenden Augen sah Marlene die Kleine an. Wie gerne würde ich mich über eine solch nette Spielgefährtin freuen, doch es wird mir an der Zeit mangeln. Mein Brüderchen schläft gerade, wenn ich nicht zuhause bin, wenn er aufwacht, dann hat er Angst und meine Arbeit will auch getan sein. Mach dir keine Sorgen, erwiderte die Elfe, die Zeit die dir mit mir so lange erscheint wird in der Menschenzeit nur Minuten dauern. In unserer Welt ist alles anders als in Eurer. Marlen sprang von der Bank auf und folgte neugierig dem kleinen Winzling. Du mußt wissen, ich habe viele Verwandte , sprach die Elfe und jeder wohnt woanders. Meine Tante Auguste zum Beispiel ist auf einem Teich zu Hause. Dort sitzt sie auf einer Seerose und achtet darauf, daß das Gewässer nicht verschmutzt wird von irgendwelchen Erdlingen.

Taucht ein in die Zauber und Elfenwelt.
Es geht recht spannend weiter.




 

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