Ravi, ein kleiner indischer Junge lebte mit seiner Familie am Meer. Sein Vater und er fuhren jeden Tag mit dem Boot hinaus um Fische zu fangen, die sie dann auf dem Markt verkauften In ihrer Familie herrschte große Armut und deshalb waren sie auf gute Beute angewiesen. Dazu kam noch, dass Ravi’s Schwester sehr krank war. Ihr Körper war nach einem großen Schock ganz steif und sie hat seit damals kein Wort mehr geredet. Immer wenn Ravi mit dem Fischfang fertig war, trug der Vater das Mädchen an den Strand und Ravi kümmerte sich dann stundenlang um die Kleine. Er versucht sie zum lachen zu bringen. Machte Purzelbäume im Sand oder baute schöne Sandburgen. Das Mädchen fühlte sich sehr wohl in der Nähe ihres Bruders. So saß sie da jeden Tag am gleichen Platz mit ihrem Sonnenhütchen auf ihrem langen schwarzen Haar und lächelte ihren Bruder glücklich an, wenn er sich so um sie bemühte. Manchmal setzte er sich auch nur schweigend neben Maja und wünschte sich nichts sehnlicheres, als dass seine Schwester gesund werden würde und mit ihm zusammen lachen und spielen konnte. Jeden morgen wenn alle anderen noch schliefen, gingen Vater und Sohn zu ihrem Boot um zu fischen. Das Meer war schön ruhig und die Luft wunderbar frisch. Leise platschte das Ruder auf das Wasser und sie paddelten immer weiter hinaus. Wie jeden Tag wurden sie von ihren Freunden der Delphinfamilie begrüßt. Sie sprangen lustig aus dem Wasser und schwammen um ihr kleines Boot herum. Ravi sprang dann fröhlich zu ihnen und spielte eine Weile mit ihnen. Sein Lieblingsdelphin nannte er Flossi, Mit ihm machte er die tollsten Kunststücke auf dem Wasser. Oft hielt er sich an Flossi Flossen fest und dann glitten sie durch die im Morgenrot getauten Wellen. Der Vater schaute ihnen freudig zu, doch wenn es ihm zu lange erschien, ermahnte er seinen Sohn ins Boot zu kommen und ihm beim Fischen zu helfen. Ravi versprach seinen Freunden am anderen Tag wieder zu kommen und mit ihnen zu spielen. Heute gingen ihnen besonders viele Fische ins Netz und überglücklich kamen sie mit der Beute nach Hause. Die Mutter packte dann nach dem Frühstück alles auf einen Holzkarren und ging dann mit ihrem Mann auf den Markt um die frischen Fische zu verkaufen. Doch vorher setzte der Vater sein kleines Töchterchen ans Meer und ließ dann Ravi und Maja wie jeden Tag allein.
Der Junge holte Wasser aus dem Meer und leerte es in eine Mulde. Langsam legte er die kleine Hand des Mädchens in die Mulde und bewegte sie langsam hin und her. Maja gefiel das Spiel. Freudig sah sie ihren kleinen Bruder an. Ihre Augen strahlten voller Freude und Dankbarkeit. Ravi hätte gerne noch viel mehr gemacht, um sein Schwesterchen zu erfreuen. Da fiel ihm auf einmal Flossi ein. Wie viel Spaß könnten sie Beide haben, wenn er ihr den Delfin mal zeigen könnte. Da kam ihm eine Idee. Er lief schnell zu dem alten Boot seines Vaters und ruderte an den Platz an dem Maja saß. Mühselig schleifte er die erschrockene Schwester an das Wasser und hob sie stöhnend in das kleine Boot das auch schon gefährlich zu schaukelte und Maja riss angstvoll die Augen immer weiter aufriss. Ihre Arme und Beine waren so steif, dass sie sich nicht dagegen wehren konnte. Doch Ravi kannte sich mit dem Boot schon sehr gut aus und brachte es mit einigen Ruderschlägen wieder ins Gleichgewicht. Er sprach beruhigend auf das Mädchen ein und ruderte mit ihr aufs Meer hinaus. Viel Zeit hatten sie nicht mehr, denn die Sonne sank immer tiefer und in ihrem Land da wurde es binnen kürzester Zeit stockfinstere Nacht. ….
|
|
|