Das Segelschiff kam näher, doch Mary sah keinen Menschen auf dem Schiff. „Seltsam“, dachte sie, „was ist das für ein Spuk?“ Doch die Neugierde lies sie beherzt ins Wasser springen und auf das Schiff zu schwimmen. Eine lange Strickleiter baumelte an der Außenwand und Mary hangelt keuchend hoch. „Hallo“ rief sie nun doch leicht irritiert, da immer noch niemand sie begrüßte. Staunend sah sie sich um. Das war kein gewöhnliches Schiff, die Masten waren golden und wenn man sich die Segel ansah, dann konnte man die schönsten Inseln mit den Inselbewohnern wie in einem Film betrachten. Auf dem Deck befanden sich zwei Säulen in Menschengestalt. Die eine war purpurrot und die Andere Königsblau, beide hatten goldene Umhänge um ihre breiten männlichen Schultern. Fassungslos starrte die junge Frau auf die starren Gesichter. „Was ist denn da passiert?“ fragte sie sich. Da hörte sie ihren Namen zwischen den Wellengeplätscher rufen. „Mary“ hier bin ich!“ Verwundert sah die Angesprochene auf das Meer. Die Nixe, welche ihr das Leben gerettet hat sah zu ihr auf. Freudig winkend schaute Mary zu ihr nach unten. „Pass auf was ich dir jetzt sage, es ist wichtig für deine nächste Lebensaufgabe. Bisher hast Du alles vorzüglich geschafft. Du hast Deine Talente erkannt, deinen Mut bewiesen und auch auf dein Inneres gelernt zu hören. Nun kommt noch eine wichtige Sache, die für dein Leben notwendig ist. Diese zwei Statuen haben eine ganz spezielle Bedeutung. Finde heraus, welche für dich persönlich wichtig ist. Triffst du die falsche Wahl, dann musst du noch viele Mutproben durchmachen und noch lange auf der Insel bleiben, erkennst du aber das Richtige auf das es an kommt, dann wirst du für immer glücklich sein.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, glitt die Meerjungfrau kopf unter ins die Wogen, so dass nur noch für einen Wimpernschlag die smaragdgrüne Schwanzflosse zu sehen war. Noch ganz von den Worten der Nixe berauscht, stand sie reglos an Deck und starrte auf das Wasser. Langsam drehte sie sich dann um und getrachtete lange die Beiden starren Gestalten. Der Purpurne hatte weiche Gesichtszüge und lockige dunkelbraune Haare, die Abendsonne strahlte auf sein Gesicht und ließ es golden glänzen. Seine Muskulatur war fest und kraftvoll. Er trug lederne hohe Stiefel. In der Hand hielt er einen bunten Blumenkranz. Das kam Mary leicht lächerlich und sehr unmännlich vor. Trotzdem war sie nicht von ihm abgeneigt. Der Königsblaue, hatte die Statur eines echten Königs. Sein Gesicht wirkte sehr hoheitsvoll gebieterisch. Sein Bart und die halblange Haarpracht zierte ihn ungemein. Das Gewand war von einem so herrlichen Blau, das sie an funkelnde Saphire erinnerten. In seiner linken Hand hielt er einen kostbaren Kranz mit glitzernden Edelsteinen. Sie liebte Edelsteine, denn sie wusste um deren Heilkraft. Doch sie liebte auch die herrlich bunten Blumen, die sie an ihr Zuhause erinnerten. Da sie sich nicht sofort entscheiden konnte und die Sonne ihren roten Ball ins Meer versinken lies, machte sich Mary eine kuschelige Schlafstelle zurecht und schlief auch bald ein. Sie hoffte, dass nach der Nacht, ihre Entscheidung leichter fallen wird.
Im Traum erschien ihr der Blumenprinz. Er küsste sie und viele Blütenblätter fielen auf sie nieder und er schenkte ihr sein liebendes Herz. Auch der Saphirprinz kam auf einem riesigen Wal. Er hob sie hoch und sie schossen durch die Meere in einer herrlichen Wildheit. Er zeigte ihr seine Edelsteininsel und beschenkte sie mit wunderschönem Geschmeide. So saß sie dann auf der Insel und konnte sich nicht satt sehen an den funkelnden Stücken. Ihr Prinz war oft sehr lange Monate unterwegs um ihr wiederum neue Schätze zu bringen.
Glücklich lächelnd wachte sie auf und lief zu ihrem Liebsten. Es war für sie sofort klar, wen sie haben wollte. ……..
|
|
|